imm021_21AMoortypen
im Wesentlichen unterscheidet man zwei verschiedene Moortypen: das Hoch-und das Niedermoor
Niedermoore speisen sich aus Grund-, Quell-oder Sickerwasser und sind Nährstoff-und Artenreicher. Die Tier-und Pflanzenwelt ist hier weniger an Extrembedingungen angepasst als in den Hochmooren.

Hochmoore haben keine Anbindung an das Grundwasser und speisen sich ausschließlich aus Regenwasser. Der pH-Wert der Böden ist sauer und sehr nährstoffsarm.

Hochmoor
Hochmoor

Moore können überall dort entstehen, wo ein dauerhafter Wasserüberschuss herrscht und eine wasserundurchlässige Schicht das Absinken des Wassers verhindert und so die Böden dauerhaft feucht hält. Neben Wasser brauchen Moore Torfmoose. Diese Moose bilden an der Wasseroberfläche so genannte „Schwingrasen“. Während der obere Teil der Pflanze weiterwächst, stirbt der untere Teil ab, und sinkt zum Grund. Wachsender Druck presst die abgestorbenen organischen Substanzen zu Torfböden zusammen. Moore wachsen pro Jahr etwa 1 mm in die Höhe, wobei aus Niedermooren im Lauf der Zeit Hochmoore werden können, wenn sie den Kontakt zum Grundwasser verlieren und nur noch von Regenwasser gespeist werden. Torfböden sind ausgezeichnete CO2-Speicher und können weit mehr von diesem Gas aufnehmen als in der Größe vergleichbare Waldflächen.

Leben im Moor

Hochmoore sind aufgrund ihrer Beschaffenheit der Lebensraum hochspezialisierter Arten. Unter dieser Arten stellen die Torfmoose. Diese sorgen für den hohen Säuregehalt der Hochmoore und bilden häufig charakteristische Höcker mit wassergefüllten Vertiefungen.

Hochmoor - Perlmutterfalter
Hochmoor – Perlmutterfalter

Die Tierwelt besteht überwiegend aus Insekten. Einige Arten, wie die Hochmoor-Mosaikjungfer (Libelle), der Hochmoorflachlaufkäfer (Käfer) oder Sonnentau (insektenfressende Pflanze) leben ausschließlich in diesen Mooren. Reptilien und Amphibien im Moorfrosch, Mooreidechse oder die Kreuzotter haben sich ebenfalls auf Hoch- oder Übergangsmoore eingestellt. Rosmarinheide, Wollgras, Binsen und Seggen sind typische Pflanzen.

Wollgras
Wollgras

In Niedermooren ist die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren deutlich größer. Relativ anspruchslose Pflanzen wie Wollgräser, Farne, Pfeifengras und verschiedene Sauergräser sowie einige Bäume, aber auch Arten wie Birkhühner, Sumpfohreule, Braunkehlchen, Wiesenweihe und Bekassinen finden hier einen Lebensraum.
Heute sind Moore (damit der Lebensraum einiger Arten) vor allem durch Trockenlegungen für landwirtschaftliche Nutzung oder Siedlungsbau, sowie Nutzung des Torfes direkt bedroht.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden Moore zunehmend für den Menschen nutzbar gemacht. War Torf früher ein Brennmaterial, so wird er heute beispielsweise für Champignonkulturen genutzt. Die am Moor entstandenen Schäden sind nachhaltig und nur schwer rückgängig zu machen. Zwar gibt es Moorrenaturierungskonzepte, deren Durchführung gestaltet sich aber insbesondere für die Hochmoor äußerst schwer, da hier eine künstliche Bewässerung wegen des Nährstoffgehaltes nicht möglich ist.

Bilder: Rudolpho Duba/pixelio.de
Liane Burkhardt_pixelio.de
Antje Wutzke

 

guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments