Der Goldschakal ist in Deutschland erst in den letzten Jahren zugewandert. Definitionsgemäß ist er kein Neozoe, da er weder ausgesetzt oder willentlich bzw. unbeabsichtigt vom Menschen  hierher verbracht wurde. Er besiedelt, ähnlich wie der Wolf, sein ehemaliges Verbreitungsgebiet.

Er ist nicht in der Liste der jagdbaren Arten in Bundesjagdgesetz §2 aufgeführt und ist somit kein jagdbares Wild.  Allerdings können die Länder gemäß §2 (2) BJG weitere Arten dem Jagdrecht mit Jagd- und Schonzeiten, gegebenenfalls auch einer ganzjährigen Schonung, unterstellen.

Trittsiegel Goldschakal
Trittsiegel Goldschakal

Goldschakale sind von jeher im Nahen Osten und den Balkanstaaten heimisch und breiten sich seit ca. 40 Jahren zunehmend nach Norden aus. Ihr Bestand ist nicht bedroht und zunehmend. Daher genießt er keinen besonderen Schutzstatus.

Neueste Sichtung war in Hessen, im Vogelsbergkreis.
https://umweltministerium.hessen.de/presse/pressemitteilung/goldschakal-erstmals-hessen-gesichtet
Von der Größe her liegt der Goldschakal zwischen Fuchs und Wolf. Auffällig sind seine großen Lauscher. Typisch für sein Trittsiegel sind die verwachsenen vorderen Zehenballen.
Goldschakale bevorzugen Flächen mit Unterholz, Gestrüpp oder verschilfte Feuchtgebiete der Mittelgebirge und tieferen Lagen. Sie sind Kulturfolger und meiden den Menschen nicht, ihr ärgster Feind ist der Wolf. Die Anwesenheit von Wölfen verhindert in der Regel die Zuwanderung von Schakalen. Für Jungtiere sind aber auch Steinadler und Luchs gefährlich.
Die Tiere sind vorwiegend dämmerungsaktiv. Schakale leben, wenn möglich, in lebenslanger Einehe. Nach der Paarung im Oktober kommen nach einer Tragzeit von ca. 60 Tagen 6-9, zunächst blinde Welpen zur Welt. Rüde und Fähe ziehen die Jungen gemeinsam auf. Dabei besiedeln sie oft Baue anderer Tiere, oft zusammen mit den Jungen aus vergangenen Würfen als Familienrudel.
Entgegen der gängigen Meinung sind Schakale keine Aasfresser, sondern erjagen Kleinsäuger, Frösche, Eidechsen und Insekten. Dabei mäuselt er wie der Fuchs. Auch Gelege und Vögel bis Fasanengröße gehören in sein Beuteschema. Größere Tiere werden zu zweit oder im Rudel bis zur Erschöpfung gehetzt und dann gerissen. Pflanzen können bis zu 40 % seiner Nahrung ausmachen.
Wie alle Caniden können Goldschakale an Tollwut, Staupe, Räude, Parasiten und Leptospirose erkranken.

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