IMG_1387 Die Graugans gilt als Vorfahre von unserer Hausgans und ist in Deutschland ursprünglich als Zugvogel, mittlerweile  zum Teil als Standvogel, beheimatet.
In Norddeutschland ist das Vorkommen der Graugänse mittlerweile wieder so angewachsen, dass es dort zu erheblichen Gänseschäden in der Landwirtschaft kommt.
Die Graugans ist heller als andere graue Gänse (wie z.B. die Kurzschnabelgans). Sie erreicht  bei einer Länge von ca. 75 bis 90 cm eine Flügelspannweite von 145 bis 180 cm und ein Gewicht von 2,5 bis 4 kg. Die Geschlechter sind gleich gefärbt, der Ganter ist deutlich größer. Ihr Gefieder ist graubraun, Oberseite und der Hals dunkler. Der Hals wirkt relativ plump und durch die streifige Anordnung der Federn leicht längsgestreift. Der Schnabel ist groß und rot-gelb.
IMG_2097Die Brutgebiete von Graugänsen liegen unterhalb von 300 Höhenmetern. Sie brüten in Sümpfen, auf größeren bewachsenen Inseln an Fluss oder Seeufern, in Schilf- und Rohrbeständen, Mooren, oft in verstreuten Kolonien, aber immer in Wassernähe. Ab Spätsommer leben sie in größeren Gemeinschaften auf Seen.
Das Brutgebiet reicht von Island über Großbritannien, Skandinavien über weite Teile Mittel- und Osteuropas bis in den Balkan nach Asien.
Im Gegensatz zu Enten nehmen Gänse hauptsächlich an Land Nahrung auf. Die Graugans ernährt sich überwiegend von Trieben, Blätter, Stengeln, Samen und Früchten von Wasserpflanzen sowie von Speicherwurzeln des Knöterichs auf Getreideäckern, im Sommer auch von Seggen und Gräsern, die sie mit ihren Hornzähnen abrupfen können. Im Herbst ergänzen sie die Nahrung auch durch Beeren.
Graugänse sehen, riechen und hören hervorragend. Die Innenseite des Schnabels ist besonders tastempfindlich. Sie äußern unterschiedliche Laute, häufig ein lautes, nasales Schnattern. Ihr Flugruf ist charakteristisch, sie ruft ein tiefes, raues „gang-gang“.
IMG_1403Gänse leben in Einehe, sie weisen eine meist lebenslange Partnerbindung auf. Paare betreuen den Nachwuchs gemeinsam, das Weibchen brütet, das männliche Tier (Ganter) steht Wache. Die Brutzeit ist von April bis Mai, die erste Brut erfolgt im 3. Lebensjahr. Die Brutdauer beträgt ca. 30 Tage. Das Nest mit einem Gelege von 5-8 schmutzig weißen Eiern wird in einer bewachsenen Bodenvertiefung angelegt. Nach dem Schlüpfen verlassen die Jungtiere (Gössel) sofort das Nest (Nestflüchter) und werden ab da von beiden Elterntieren versorgt. Flügge werden junge Graugänse mit ca. zwei Monaten, mit ca. 20 Wochen gelten sie als erwachsen.
Die Jungvögel halten sich immer in der Nähe der Elterntiere auf. Graugänse leben außerhalb der Brutzeit in geselligen Sozialverbänden. Sie fliegen in V Formation wobei sich die Vögel an der Spitze des Keils abwechseln.

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