Feldhamster sind die buntesten europäischen Pelztiere. Sie wiegen zwischen 200 und 600 Gramm, wobei die Männchen meist schwerer und auch größer sind. Kopf und Rumpf erreichen eine Länge zwischen 20 und 30 cm, dazu kommt ein nahezu haarloser Schwanz.

Die meisten Nager sind oberseits gelbbraun mit einer dunklen, fast schwarzen Unterseite. Auf den Flanken befinden sich wie auf den Wangen, vor und hinter den Vorderbeinen weiße Fellstellen. Rund um die Schnauze und um die Augen ist er meist rötlichbraun während Füße und die Nase weiß sind. Aber es gibt fast schwarze oder sehr helle Fellvarianten. Allen gemeinsam ist ein dichtes graues Unterfell. Sie haben sie gut entwickelte Backentaschen, „Hamstertaschen“ eben, die Pfötchen sind breit und haben ausgeprägte Krallen.

Feldhamster stammen ursprünglich aus Osteuropa. Sie breiteten sich über das russische Altaigebirge bis ins nordwestliche China sowie nach Westeuropa aus.

Hamster sind Bodenbewohner und bevorzugen Löss- und Lehmböden, in die sie verzweigte Erdbauten bis in 1m Tiefe graben, meist auf bewirtschafteten Feldflächen und deren Randzonen. Sie beinhalten immer eine Wohn- und eine Vorratskammer sowie einen Kotplatz. Im Bau „hamstern“ sie Körner- und Hülsenfrüchte, Klee, Kartoffeln, Rüben und Mais aber auch Regenwürmer, Käfer und Feldmäuse. Um über den Winter zu kommen, benötigt ein Hamster mindestens 2 kg Nahrung. Dabei sind sie nicht zimperlich, bei Nahrungsmangel muss auch mal der eine oder andere Artgenosse herhalten.

Feldhamster sind sehr „kommunikativ“, sie fiepen und quieken, können aber, wenn sie sich angegriffen fühlen, auch laut Zischen, Fauchen und Knurren.

Feldhamster sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger, die auch ihre Baute allein bewohnen. Nach der Winterruhe zieht er in seinen Sommerbau, der wesentlich flacher angelegt ist. Nach der Paarungszeit, die sich direkt an die Winterruhe anschließt, bringt das Weibchen im April 6-9 nackte, blinde Junge zur Welt.

Feldhamster waren bis um 1980 so häufig, dass mancherorts Prämien für erlegte Tiere ausgesetzt wurden, die Hamsterfelle wurden verwertet.

Heute ist der Feldhamster vom Aussterben bedroht. Gründe sind, wie so oft, nicht die natürlichen Feinde Wiesel, Iltis, Füchse und Katzen, Bussard, Uhu und Milan, sondern

  • intensivierte Landwirtschaft
  • zunehmende Bebauung
  • Isolation von Populationen und die
  • Zerschneidung der Lebensräume.

Abhilfe kann eine angepasste Bewirtschaftung, Anbau von Klee und Luzerne, Ernteverzicht und Stoppelruhe bis Mitte Oktober schaffen. Davon profitieren auch weitere gefährdete Arten wie Rebhuhn, Feldlerche oder Feldhase.

Der Feldhamster gehört zu den nach Anhang IV der FFH Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) geschützten Arten. Als streng geschützte Art wird er auch in der Berner Konvention (Anhang II) genannt.

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Familie: Wühler (Muridae)
Unterfamilie: Hamster (Cricetinae)
Gattung: Hamster (Cricetus)
Art: Feldhamster (Cricetus cricetus)

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