„Von Wald spricht man, wenn eine Anzahl von Bäumen durch Schaffung eines eigenen Klimas eine Lebensgemeinschaft bildet. Jeder Standort hat seine spezifischen Baumarten. Standort und wirtschaftliche Zielsetzungen bestimmen die jeweiligen Hauptbaumarten.“

Früher war Deutschland weitestgehend von Urwald bedeckt. Mit zunehmender Holznutzung und dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht wurden große Flächen gerodet. Erst im 15. und 16. Jahrhundert kam es zur Sicherung der jagdlichen Aufgabe zum Erlass der ersten Forstordnungen durch die jeweiligen Landesherren. Mit der Nutzung wandelte sich der Urwald zum Wirtschaftswald (Forst). In der Romantik wurde der Wald als Sinnbild der unberührten Natur verklärt.

In Deutschland umfasst die Waldfläche zur Zeit 10,7 Millionen ha, von denen sich der größte Teil (44 %) in Privatbesitz befindet. Das sind ca. 30 % der deutschen Bodenfläche.
Grundlage der heutigen Nutzung ist das Bundeswaldgesetz in Verbindung mit den einzelnen Landeswaldgesetzen.

Wald sollen heute vielerlei Funktionen erfüllen. Neben der Nutzung als Rohstofflieferant für Holz haben Wälder wichtige Schutzfunktionen. Alle Wälder gleich ist ihre Funktion bei der Reinhaltung der Luft (Bindung von Kohlendioxyd, Fotosynthese, Reinigung) und bei der Regulation des Wasserhaushaltes. Hier spielt besonders der Waldboden mit seiner Humusschicht eine wichtige Rolle, denn er speichert nicht nur das Wasser, sondern filtriert es dabei auch. 1 m³ Waldboden kann dabei ca. 50-200 l Wasser speichern. Durch die langsame Abgabe des gespeicherten Wassers an Luft und Gewässer sorgen Wälder für einen stabilen Wasserhaushalt.

Neben diesen grundsätzlichen Funktionen können Wälder auch spezielle Funktionen übernehmen, zum Beispiel als

  • Lawinenschutzwald zum Abfangen von Lawinen, Muren und Schneebrettern, Festhalten von Schneedecken
  • Straßenschutzwald (Schutz vor Seitenwind, Schneeverwehungen oder Steinschlag), Immissionsschutzwald (Abschirmung von Rauch, Gerüchen oder Industrieabgasen),
  • Sichtschutzwald zu Verdeckung von Landschaftsschädigungen (Kiesgruben, Deponien)
  • Lärmschutzwald zur Abschirmung von Wohn-, Landschaftsschutz- und Erholungsgebieten, Bodenschutzwald zur Verhinderung von Erosion, Rutschungen und Bodenverwehungen,
  • Klimaschutzwald zum Schutz von Sonderkulturen und Lebensräumen vor Kaltluft, zu viel oder zu wenig Luftaustausch und zum Ausgleich von extremen Temperaturschwankungen
  • Erholungsfunktion

Meist greifen diese Funktionen ineinander. In der Waldwirtschaft werden die speziellen Funktionen des Waldes örtlich erfasst und in Waldfunktionskarten dargestellt. Sie werden zur Landschafts- und Städteplanung herangezogen.

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