Natürlich nicht!

Ein Stutzen ist eine besonders handliche jagdliche Kugelwaffe mit einem gezogenem kurzen Lauf. Seine Besonderheit ist der Schaft, der über die gesamte Länge der Waffe bis zur Laufmündung geht. Der Stutzen war in ursprünglich wegen sein Führigkeit durch die relativ geringe Gesamtlänge eine im Gebirge bzw. alpenländischen Raum verbreitete Waffe. Im Gegensatz zum Bergstutzen, der einen kleinen und einen großkalibrigen Büchsenlauf besitzt (Spezialfall der Bockbüchse), ist der Stutzen eine einläufige Waffe.

oben: Repetierstutzen
unten: Repetierbüchse

Den Stutzen gibt es  einschüssig als Kipplaufwaffe oder Blockbüchse sowie  mehrschüssig als Repetierwaffe mit den gängigen Systemen.

Vorteile bietet der Stutzen  aufgrund seiner Länge bei der Pirschjagd, bei der Drück- bzw. Treibjagd oder bei der Nachsuche im dichten Bewuchs.

Nachteile ergeben sich unter Umständen auch, durch die kürzere Lauflänge liefern z.B. Büchsenpatronen aus Stutzenläufen  eine geringfügig niedrigere Geschossgeschwindigkeit (v0). Allgemein machen sich auch Mündungsfeuer, Mündungsknall und Rückstoß stärker bemerkbar. Die geringere Lauflänge hat allerdings auf die Präzision eines Stutzens im Vergleich zur normalen Baulänge keine Auswirkungen. Um diese Auswirkungen zu relativieren empfehlen sich Standardkaliber mit kurzen Hülsenlängen. Längere Hülsen erzeugen ein den Schützen blendendes Mündungsfeuer, weil das Pulver aufgrund der geringen Lauflänge zu wenig Zeit besitzt, um im Lauf richtig abzubrennen. Das restliche Pulver (bis zu 6 % der Pulvermenge) verbrennt dann außerhalb des Laufes. Die Blendwirkung, besonders in der Dämmerung, erschwert es dem Schützen, die Trefferlage am Wildkörper zu beurteilen.

Mithilfe von sogenannten Kurzverschlüssen kann man aber die normale Lauflänge annähernd beibehalten oder die Gesamtlänge noch weiter reduzieren.

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