Staupe gehört zu den Wildtierkrankheiten, die auf unsere Haushunde übertragen werden können. Sie endet bei ca. 80 % der befallenen Tiere tödlich. Das Canine Staupevirus ist eng mit dem Masernvirus des Menschen verwandt, für Menschen allerdings ungefährlich. Zur gleichen“Virusfamilie“ gehört das Seehundstaupevirus, das im Jahr 2002 in Nord- und Ostsee den Tod von Tausenden von Seehunden verursachte.

Das Hundestaupevirus wird immer wieder bei Wildtieren nachgewiesen. Neben dem Hund erkranken ebenso Wildtiere wie Dachs, Baum- und Steinmarder, Fuchs, Iltis, Wiesel, Fischotter sowie Wolf und zunehmend der Waschbär an der häufig tödlichen Krankheit. Einige davon kommen immer öfter, bedingt durch das reichhaltige Nahrungsangebot, fehlendem Jagddruck und der schnellen Lern- und Anpassungsfähigkeit, in der Nähe der Menschen vor.

Infektionswege sind Speichel, Nasen-, Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere. Nicht geimpfte oder Wildtiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken oder Tröpfcheninfektion anstecken. Auch über verunreinigtes Futter, Wasser oder aus der Umgebung kann der Krankheitserreger aufgenommen werden. Jungtiere sind durch Alttiere, die das Virus in sich tragen und ausscheiden, aber nicht selbst erkrankt sind, gefährdet.

Bei Wildtieren zeigen die Krankheitsbilder einer Staupeinfektion äußerst unterschiedlich. Es kommt zu Lungenentzündungen, Darmentzündungen, Entzündungen des Auges mit einhergehendem Blindheit sowie zu Gehirn- und Nervenentzündungen.

Zwischen Tag 3. – 6. nach einer Infektion beginnt das Tier ca. 14 Tage unter Fieberschüben mit den oben genannten Symptomen zu leiden.
Sollte die Krankheit chronisch verlaufen, kommen zentralnervöse Symptome wie Schläfrigkeit, gestörte Bewegungsabläufe, fehlende Scheu und zunehmende Aggression sowie epileptiforme Anfälle dazu.

Mit dem Entfallen der Pflichtimpfung gegen Tollwut beobachten Tierärzte eine generelle Impfmüdigkeit, die gerade im Fall der Staupe für den Hund böse enden kann.

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