Das „Strecke legen“ gehört zum Jagdlichen Brauchtum.
Strecke bezeichnet die Gesamtheit der bei einer Jagd, egal ob Einzel- oder Gesellschaftsjagd, erbeutete Wild.
Man spricht vom „Strecke legen“, wenn diese, am Ende einer Jagd, auf einer, meist mit Tannen- oder Fichtengrün ausgelegten Fläche, präsentiert werden. Dabei geht es nicht darum, die Beute zur Schau zu stellen, vielmehr hat dieser Brauch seinen Ursprung in einer Ehrenbezeugung gegenüber dem Wild und dem Dank für den Jagderfolg.
Schon bei der Planung und Vorbereitung eines Steckenplatzes muss den Erfordernissen einer zeitgemäßen Wildbrethygiene Rechnung getragen werden.
Dabei wird das Wild immer auf die rechte Körperseite gelegt.
Auch die Reihenfolge des Wildes ist traditionell festgelegt.
Zubeachten sind dabei folgende Regeln:
- Zuerst Hochwild, dann das Niederwild
- Männliches Wild vor weiblichem Wild
- starkes Wild vor schwachem Wild
- Haarwild wird vor Federwild
- Jedes zehnte Stück der Art eine halbe Körperlänge vorziehen
Am Bsp. Rotwild lägen so zuerst die Hirsche, dann Alttiere, dann Schmaltiere und Kälber.
Dem Schalenwild wird ein letzter Bissen gegeben und es wird mit einem Bruch versehen.
Nachdem das Wild auf der Strecke liegt, wird in der Regel das Wild verblasen, und die Erleger erhalten den Erlegerbruch.
Die anwesenden Schützen schauen dem Wild in die Lichter, sie stehen also direkt vor der Strecke. Der Jagdleiter steht in der Regel vor den Schützen am Kopf der Strecke. Hinter dem Wild stehen die Bläser und die Treiber. Auch die Hundeführer haben einen Platz am linken Flügel neben den Treibern.
Heutzutage kann es aus hygienetechnischen Gründen vorkommen, dass nicht alles Wild auf der Strecke gelegt wird, sondern nur symbolisch von jeder Art ein Stück.