Baummarder kommen in ganz Europa vor, er auch auf den britischen Inseln anzutreffen.

Sein Habitat befindet sich in größeren zusammenhängenden Wälder, wo er sich bevorzugt in den Wipfeln der Bäume aufhält. Im Kronenraum schwingt sich der Baummarder auf der Jagd nach Eichhörnchen und Vögeln akrobatisch von Ast zu Ast. Dabei  überspringt  er Entfernungen von bis zu 4 m. Der Baummarder ist auch ein äußerst geschickter Kletterer. In alten, verlassenen Eichhörnchenkobeln und Höhlen, meist in über 10 Metern Höhe, finden die Tiere gute Verstecke. Otterzentrum Hankensbühl/Ulrike GürtlerDort  ziehen sie auch ihre Jungen auf, sie sind für die meisten Feinde – zumindest für grössere Raubtiere und Menschen – unerreichbar. Auch  vor Greifvögeln bieten die Höhlen Schutz.
Bei Gefahr werden die Baummarderwelpen von der Fähe in ein anderes Versteck gebracht. Die Mutter träg ihre Jungen eins nach dem anderen mit Nackenbiss davon, wobei das Jungtier in eine besondere Tragstarre verfällt.
Er ist etwas größer als der Steinmarder,  hat eine Länge von ca. 80-85 cm ( mit Schwanz) und wird zwischen 0,8 bis 1,8 kg schwer. Die Männchen werden bis zu 1/3 schwerer als die Fähen, die dadurch beim Klettern und Baumwipfeln im Vorteil sind.

Otterzentrum Hankensbühl/Ulrike GürtlerDer Baummarder hat ein dunkles, kastanienbraunes Fell mit einem gelben ungegabelten Kehlfleck. Er wird auch „Gelbkehlchen“ genannt. Der relativ lange, buschige Schwanz dient als Gleichgewichtsorgan. Die Nase des Baummarders ist dunkel, die des Steinmarders jedoch rosa.
Im Gegensatz zum Steinmarder hat er behaarte Sohlen, wodurch sich dann seine Spur besonders gut im Schnee von der des  Steinmarders unterscheiden lässt.

BOtterzentrum Hankensbühl/Ulrike Gürtleraummarder leben territorial und markieren ihr Revier mit einem Drüsensekret. Es wird gegen andere Rüden verteidigt. Seine Paarungszeit (Ranzzeit) findet im Hochsommer statt. Marder haben wie Rehe eine Eiruhe und nach einer Tagezeit von ca. 8 Monaten kommen dann im Frühjahr (März/April) ca. 3-6 Junge blind zur Welt. Nach ca. 4-5 Wochen können diese dann sehen. Mit 8 Wochen verlassen sie das Nest, mit 12 – 16 Wochen sind sie eigentlich selbstständig, bleiben aber häufig noch bis zu einem Jahr in der Nähe der Mutter.  Geschlechtsreif sind sie mit 2 Jahren.

Baummarder sind Allesfresser.Im Gegensatz zum Fuchs und der Wildkatze kann er nur auf kleine Beutetiere zurückgreifen (wie der Steinmarder auf Reptilien, Frösche, Insekten, Mäuse, Kleinvögel, der Baummarder manchmal sogar Eichhörnchen). Im Herbst werden auch Beeren, Früchte und Nüsse aufgenommen und bevorratet.

Feinde des Baummarders sind in erster Linie Greifvögel und die Menschen durch Zerstörung ihrer Lebensräume.

Bildrechte: Otterzentrum Hankensbüttel/Ulrike Gürtler

Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
ohne Rang: Marderverwandte (Musteloidea)
Familie: Marder (Mustelidae)
Unterfamilie: Martinae
Gattung: Echte Marder (Martes)
Art: Baummarder
Wissenschaftlicher Name
Martes martes
(Linnaeus, 1758)
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