Kurz vorweg: Der Verfasser dieses Textes ist selbst 1,90 Meter groß und – wie man in Bayern sagt – ein „gestandenes Mannsbild“. Bei der Wahl der Hunderasse wollte er auf jeden Fall „einen Hund, der zu mir passt.“ Jetzt hat er ihn, seinen Rauhaardackel. Einen Rüden und ein „gestandenes Hundsbild“, wenn man so will.
Der Dackel wird in drei Größen gezüchtet:
Kaninchenteckel (Kt):
Brustumfang bis zu 30 cm, Gewicht ca. 3,5 kg
Zwergteckel (Zw):
Brustumfang bis zu 35 cm, Gewicht ca. 4 bis 5 kg
Teckel (T):
Brustumfang ab 35 cm, Höchstgewicht ca. 9 kg
Er kommt in drei Haararten unterschiedlicher Färbungen vor:
Kurzhaar, Rauhaar und Langhaar
Der Dackel stammt von den Bracken ab und wurde wahrscheinlich bereits im 18. Jahrhundert gezüchtet. Vorwiegend für die Jagd auf Dachse (Dachshund), die damals große Verluste bei Hühnern und Gänsen verursacht hatten. Es ist also unschwer nachvollziehbar, dass der Dackel ein Jagdhund ist.
Aus den damals vorwiegend gezüchteten Kurzaarteckeln wurden durch Einkreuzung von u.a. Settern die Langhaardackel, durch Einkreuzung von Terriern die Rauhaardackel.
Jagdliche Verwendung
Der Dackel wird zu den Erdhunden gezählt. Also zu den Rassen, die unter der Erde und außerhalb des Einflussbereiches ihres Führers arbeiten. Dabei sollen sie sich im Fuchsbau oder der Dachsburg eben NICHT auf einen Kampf einlassen, sondern das Wild durch stetiges Bedrängen und Verbellen zum Verlassen des Baues bewegen. (Es sei dazu gesagt, dass der Kontakt mit dem Dachs bei allzu scharfen Dackeln zum Verlust des Hundes führen kann. Deshalb wird in den heutigen Zuchten nach Möglichkeit Wert darauf gelegt, dass der Dackel zwar Füchse sprengt, jedoch nicht dem Kampf mit dem Dachs sucht.)
Soviel zu den Grundlagen. Darüber hinaus eignen sich Dackel hervorragend zur Nachsuche (vielleicht weil die Nase ohnehin schon nah am Boden ist), sind gute Stöberhunde und werden auch auf Bewegungsjagden gern eingesetzt. Gerade aufgrund ihrer kurzen Läufe und ihres Spurlauts machen sie das Wild zwar hoch, allerdings wird es vor dem kleinen Kerl nur selten hochflüchtig. Aufgrund der kurzen Läufe sind dem Dackel in manchen Umgebungen natürliche Grenzen gesetzt. Auch wenn er selbst diese nur sehr ungern anerkennen wird.
Charakter
Den Dackel begleitet ein einziges Vorurteil zurecht:
Ja, er ist sturköpfig. Verständlicherweise. Schließlich wurde er gezüchtet, um im Bau eigene Entscheidungen zu treffen – und das versucht er eben gelegentlich auch außerhalb. Allerdings macht ihn das auch zu einem hochsympathischen Charakterkopf.
Als wir unseren kleinen als Welpen zum ersten Mal gesehen haben, hat er im Garten mit seinen Geschwistern getobt … und plötzlich eine Blume abgezupft und meiner Frau gebracht. Logische Konsequent: Dieser Hund und sonst keiner.
Ja, der Dackel braucht schon hin und wieder klare Ansagen. Ebenso wie eine enge und liebevolle Bindung an seinen Führer oder eben an „sein Rudel“. Dann ist er ebenso freundlich und liebevoll wie auch wachsam und zur Verteidigung bereit.
Geht es um ihn und die Seinen kennt dieser kleine Kerl „keine Freunde“, wie man so schön sagt. Und so autistisch er manchmal in seinen Handlungen wirken mag, so kameradschaftlich verhält er sich bei seiner Lieblingsbeschäftigung: auf der Jagd.
Ja, der Dackel ist wieder in Mode gekommen. Nicht nur unter den Jägern. Und solange er beschäftigt und gut integriert unter „seinen Menschen“ weilt, wird er auch ein braver Familienhund sein.
Aber bitte erwartet von ihm niemals eines: bedingungslosen Gehorsam und absolutes Anhimmeln seiner Führers. Dieser Hund erwartet etwas von Euch: Beschäftigung, Zuwendung, Rudeltreue, Aufmerksamkeit, …
Dafür gibt er auch all das zurück.
Merke: Wer einen Dackel hat, hat einen ganz großen Kameraden! Wenn man ihm auf Augenhöhe begegnet.
Kleine Dackelgalerie