Leider wieder aktuell – Mit Petitionen und Schockbildern wird in sozialen Netzwerken Stimmung gegen die Jagd im Ausland gemacht. Meistens zeigen die dafür zweckentfremdeten Bilder afrikanischer Tiere wie Nashörner, Elefanten oder Löwen gefolgt von dem Aufruf eine Petition zu unterschreiben und wüsten Beschimpfungen.

Doch entgegen der hier verbreiteten Meinung ist nicht die kontrollierte und legale Trophäenjagd eine Gefahr für die Arten, sondern Wilderei (dieser fallen z.B. jährlich etwa 12.000 Elefanten zum Opfer), die immer illegal stattfindet und beispielsweise Schwarzmärkte für Produkte wie Elfenbein in Asien bedient. NGOs wie der WWF sehen in der Trophäenjagd unter Umständen sogar ein Mittel um Wilderei zu verringern. Als Beispiel führt ein Sprecher des WWF hier Botsuana an, wo während des Jagdverbotes die Fälle von Wilderei stark zunahmen.
Ebenso erkennt der WWF den Nutzen von Auslandsjagd für die dortige Bevölkerung an und schrieb 2005 dazu:

„[…] kann jedoch der Erlös aus der kontrollierten Trophäenjagd die wirtschaftliche Grundlage für einen erfolgreichen Naturschutz und Einnahmequelle für die Menschen in vernachlässigten Regionen liefern […] Neben dem Foto- und Beobachtungstourismus, der die Besucher ja längst nicht in alle Erdteile zieht, sieht der WWF in der naturverträglichen, also kontrollierten und wissenschaftlich überwachten Jagd auf Wildtiere eine Chance, den Schutz der Natur in Einklang zu bringen und zugleich das Recht der dortigen, sprunghaft wachsenden Bevölkerung auf ein menschenwürdiges Dasein mit gesicherter Ernährungsgrundlage zu sichern. […]“

Die Möglichkeit Wild zu nutzen wertet das Wild für Einheimische auf. Statt Konkurrent um, grade in Teilen Afrikas, äußerst knappe Ressourcen wie Wasser und Nahrung zu sein wird Wild zu einer Chance eine Lebensgrundlage zu bilden und damit schützenswert. Tansania verzeichnete 95/96 beispielsweise mehr als 7.400.000 $ Einnahmen aus Gebühren für Trophäenjagd. Um die selbe Summe mit Fotosafaris zusammenzubringen bedarf es wesentlich mehr an Touristen, was zeitgleich Investitionen in die Verbesserung von Infrastrukturen voraussetzt und je nach Region eine Mehrbelastung beispielsweise beim Wasserbedarf bedingt und damit auch unter anderem das Ökosystem belastet. Jagdgebiete werden zudem weniger intensiv zu landwirtschaftlichen Zwecken erschlossen, was den Erhalt von Lebensräumen bedeutet.

In der folgenden Graphik vergleicht Foto und Jagdsafaris hinsichtlich Wertschöpfung, Beschäftigung und ökologischem Fussabdruck.

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Kontrollierte Jagd gefährdet nicht. Obwohl z.B. jährlich etwa 1% der südafrikanischen Breitmaulnashornpopulation bejagt wird, hat sich der Bestand seit 68 (1800 Tiere) auf mehr als 10.000 Tiere gesteigert. Mit Jagdlizenzen auf Nashörner wurden bis zu 2 Millionen Dollar im Jahr umgesetzt, dem entgegen stehen weniger als 800.000 Dollar Kosten für ein Nashornschutzgebiet. Trophäenjagd ist hier klar in der Lage, den Schutz der Tiere langfristig ohne staatliche Investitionen zu finanzieren.

Vor geregelter Trophäenjagd war Wild, insbesondere Raubwild in Namibia ein starker Konkurrent für einheimische Farmbesitzer. Erst als Wild „nutzbar“ wurde, hat sich der Wert der Tiere entscheidend verändert und eine Grundlage dafür geschaffen, Wildtiere nicht mehr als Schädlinge zu bekämpfen, sondern Populationen zu erhalten, gefährdete Populationen zu fördern und für einen gesunden Wildbestand Sorge zu tragen. Artenreichtum und Populationsgrößen haben sich in Namibia deutlich verbessert.

Während in Kenia nach dem Verbot der Jagd auf Löwen weniger als 2000 Tiere übrig geblieben sind, verfügt Tansania (Jagd erlaubt) über eine gedeihende Population von mehr als 15.000 Tieren und damit die größte Löwenpopulation.

Nicht nur in Afrika, auch in Asien (Pakistan) fördert Trophäenjagd den Artenschutz. Seit den 80er Jahren wird Jagdtourismus auf z.B. Schraubenziege bewusst von Einheimischen gefördert. Die Bestände der bis dahin fast ausgerotteten Art wachsen seither.

Auch den Vorwurf man führe eine genetische Verarmung herbei muss sich die Jagd im Ausland nicht gefallen lassen. Abschüsse fallen in Altersklassen, in denen sich starke Tiere bereits fortgepflanzt haben oder dies aufgrund ihres Alters nicht mehr tun werden. Generell unterliegen die Abschüsse einem Wildtier-Managementplan, der bei Bedarf angepasst werden kann. Hierbei Berücksichtigt werden Faktoren wie Altersklassenaufbau, Sozialstruktur und Tötung des Nachwuchses durch ein im Rang nachrückendes männliches Tier (Löwen).

Bildrechte: Dietmar Grummt/pixelio.de

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