Die Eberesche Sorbus aucuparia (auch Vogelbeere, Quitsche oder Krametsbeerbaum) ist ein Baum bzw. Strauch, der sowohl in Hecken als auch einzeln gepflanzt von Bedeutung ist. Verbreitet ist der zu den Rosengewächsen gehörige Strauch von den Knicks in der norddeutschen Tiefebene, den Mittelgebirgen bis auf ca. 2000 m in den Alpenregionen. Sie besiedelt Brachflächen, Lichtungen und Waldränder. Ihr Bodenspektrum reicht über fast alle Bodenbeschaffenheiten, egal, ob mager oder nährstoffreich, trocken bis feucht oder sauer bis basisch. Daher wächst sie sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern und ist neben der Birke eine weit verbreitete Pionierbaumart. Man findet sie sowohl als sommergrünen Strauch als auch als Baum mit 4-10 m Wuchshöhe. Sie wird ca. 80-100 Jahre alt.
Sie trägt unpaarig gefiederte Blätter ca. 15 cm lang und 8 cm breit. Jedes Blatt besitzt ca. 9-17 Fiederblättchen, die sehr kurz gestielt, länglich-oval, ca. 5 cm lang und 1-2 cm breit sind. Die Oberseite ist mattgrün, die Unterseite dicht graufilzig behaart. Besonders schön ist die gold-bis rotgelbe Herbstfärbung.
Die Rinde ist glatt und silbrig grau. Vogelbeeren blühen von Mai bis Juni in Schirmrispen mit weißen Kronblättern. Etwa ab August reifen die kugeligen, ca. 7-10 mm großen Apfelfrüchte aus. Sie sind orange bis korallenrot und schmecken bitter. Für den Menschen sind sie schwach giftig, können aber gekocht verwandt werden. Sie dienen über 60 Vogelarten zur Nahrung. Über deren Kot werden die Samen weiterverbreitet. Singvögel wie Singdrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Kleiber und Gimpel mögen die Früchte der Eberesche und nutzen den Baum zum Nisten, genauso wie der Grünspecht. Besonders wichtig sind die Früchte für Arten die bei uns überwintern, wie Rotdrossel und Seidenschwanz. Die Eberesche ist eine wichtige Futterpflanze für Tiere wie Fuchs und Dachs, aber auch Kleinsäuger(Siebenschläfer, Haselmaus) und Insekten.
Der Zeitpunkt der Fruchtbildung hat sich in den letzten Jahren immer weiter nach vorne geschoben. Im Jagdjahr war die Reife der Vogelbeere immer ein Indiz für die nahende Brunft des Rotwildes. Davon zeugen Lehrsätze wie: „Die Ebereschen werden rot, es naht des rechten Hirschen Tod“ oder „Wenn die Ebereschen rot sind wie Korallen, ist der Hirsch vom Feiste schwer, dann kann er fallen“.
Ihren Namen trägt die Eberesche wahrscheinlich wegen ihrer Blätter, die der der echten Esche optisch ähnlich sind.
Mythologisch galt die Eberesche als Glück bringend, bereits die keltischen Druiden pflanzten sie, um Unheil von Orten und Menschen abzuwenden.