Schon in frühester Zeit hat sich der Mensch zur Ausübung der Jagd auch tierische Helfer herangezogen, zu den Bekanntesten zählen die Jagdhunde, die Greifvögel und die Frettchen.Der Mensch hat sich die natürlichen Eigenschaften dieser Tiere zunutze gemacht und sie durch Zucht und Selektion verfeinert und verstärkt.
Heute zählen die Hunde zu den weitverbreitetesten Jagdhelfern des Menschen überhaupt. Ein altes Jägersprichwort sagt „Jagd ohne Hund ist Schund“; dieses Sprichwort gibt gut den Stellenwert des Jagdhundes bei der Jagd wieder.
Seine Ursprünge hat die Jagd mit Hunden in den Hetzjagden des Adels im Mittelalter. Später wurde zwischen Hunden mit verschiedenen Aufgaben im Jagdbetrieb unterschieden, beispielsweise zwischen Erdhunden zur Fuchs- Dachs-,Otter- und Biberjagd, Bracken für die Fährtenarbeit, Windhunden zur Hetze und Doggenartigen als Packern.
Aus dieser Zeit resultiert die auch heute noch gültige Einteilung in Vorsteh-, Erd-, Apportier-, Schweiss-, Stöber- und Laufhunde (Bracken). Damals existierten aber noch keine Rassen, die gezielt Aufgabenbereichen zugeordnet werden konnten. Erst die planmässige Rassezucht ab dem 18. Jahrhundert brachte eine sprunghafte Erhöhung der Rassenvielfalt.
Der Hund auf der Jagd ist aber kein Gebrauchsgegenstand oder Hilfsmittel, für die meisten Jäger ist der Hund heute Jagdkamerad und Partner. Wir Menschen bedienen uns seiner dem Menschen weit überlegenen Fähigkeiten und Eigenschaften. Denken wir nur einmal an die Nasenleistung der Hunde die dem Menschen zehntausendfach überlegen ist. So kann der Schweißhund auch noch die kleinste Spur erschnüffeln und so das verunglückte Wild finden.
Der Jäger, der mit Hunden jagt, trägt eine hohe Verantwortung. Nicht nur für sich, auch für sein vierläufigen Jagdkameraden. Seine Sicherheit geht vor. Mittlerweile gehören Schlagschutzwesten gegen Verletzungen durch Schwarzwild und Ortungssysteme am Halsband zur Grundausrüstung.
Zu den Hundeführern zählen z.B.
- Schweißhundeführer: Er führt in der Regel einen in Deutschland anerkannte Schweißhunderasse, wie den Hannoverischer Schweißhund, Bayrischer Gebirgsschweißhund, Alpenländische Dachsbracke.
- Meutehundeführer: Er führt eine Meute von Hunden, das können Hunde unterschiedlichster Rassen sein. Die Meute dient dem Aufstöbern und sprengen von zumeist Schwarzwildverbänden, so daß das Wild den einzelnen Schützen zugedrückt wird.
- Hundeführer allgemein führen einen oder mehrere Jagdhunde, die für bestimmte Aufgaben geeignet sind, die den Anforderungen des jeweiligen Revieres entsprechen. Zumeist werden Hundeführer bei Drückjagden als Durchgehschützen und Treiber eingesetzt. Dabei entspricht ihre Aufgabe dem der Meutehundeführer.
Unter Frettieren versteht man die Jagd mit einem Frettchen, einem Vertreter der Marderfamilie. Genauer den Wieselartigen, die den Beinamen Stinkmarder tragen. Dieser Eigengeruch entsteht durch die Absonderung eines Sekretes aus den Analdrüsen. Frettchen haben eine Körperlänge von 48 bis 80 Zentimetern. Hiervon entfallen 11 bis 19 Zentimeter auf die Rute. Rüden sind deutlich größer als Fähen. Das Gewicht reicht bei Fähen von 600 bis 1 000 Gramm, bei Rüden von 800 bis 2 000 Gramm. Frettchen sind in vielen Farbvarianten, von iltisfarben mit einer dunklen Grundfärbung, gelblicher Unterwolle und hellen Maske bis zum Albino, anzutreffen. Ihr Einsatzgebiet ist die Baujagd auf Kaninchen.
Die Jagd mit Greifvögeln nennt man Beizjagd. Die Falknerei ist eine jahrhundertealte Kunst, gemeinsam mit dem Greifvogel zu jagen, so, dass der Vogel mit Vertrauen zum Menschen seinem natürlichen Verhalten nachgeht. 2010 wurde diese Jagdform zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Aber nicht jeder Jäger darf die Beizjagd ausüben, daran sind diverse Bedingungen geknüpft.
Zu diesen zählen:
- Der Falkner muss die (eingeschränkte) Jäger- und die Falknerprüfung bestanden haben.
- Der Beizvogel muss verhaltensgerecht gehalten werden können.
- Er muss 3-4mal in der Woche beflogen, d.h.ans Wild gebracht werden.
- Der Beizvogel muss täglich mit frischem Fleisch von Tauben, Wachteln, Kaninchen, Mäusen, Ratten versorgt werden
Daran siht man, dass die Beizjagd eine sehr zeitintensive Jagdvariante ist, die aber mit einer außergewöhnlichen Bindung zu einem nicht alltäglichenTier belohnt wird.
(c)Carina Ina Janine Greiner-kaiser, Antje Wutzke, Falk Hennigs