Eine Benjeshecke ist gewissermassen das Gegenteil einer gepflanzten Hecke, es ist eine Totholzhecke. Man bringt dazu Astwerk und Schnittgut aus einem Heckenschnitt auf einem zur Anlage vorgesehenen Gelände aus. Dieser Gestrüppwall sollte mindestens 4-5 Meter lang und ein Meter hoch sein.
Durch den Kot von Vögeln gelangen keimfähige Samen in die Hecke, und Pflanzen, die dem Standort entsprechen, entwickeln sich. Im Prinzip begrünt sich diese Hecke selbstständig zunächst im Schutz des Astwerkes. Außer dem Schutz vor Verbiss bietet das Astwerk auch zusätzliche Deckung für das Niederwild, z.B. Brutraum für bodenbrütende Vögel. Wenn die Pflanzen größer werden, erfüllt es als Totholz seine Funktion.
Tatsächlich hat sich dieses Prinzip der Heckengründung aber als nicht optimal herausgestellt. Bei dieser Form der Benjes-Hecke liegen ungünstige Bedingungen für die Keimung von Gehölzen vor. Gehölzkeimlinge sind in der Regel empfindlich gegenüber einer Konkurrenz mit starkwüchsigen Arten wie Brennnessel und Klettenlabkraut. In Bodennähe herrscht ein dunkles kaltes Milieu, das die Keimung im Frühjahr verzögert und Keimlingskrankheiten begünstigt.
Aus diesen Gründen wird z.Z. eine modifizierte Benjes-Hecke propagiert. Hier wird eine einreihige Pflanzung mit Gehölzschnitt abgedeckt. So werden beide Vorteile genutzt. Die Pflanzen können sich gegenüber der Konkurrenz durch ihren Wachstumsvorteil durchsetzen und sind dem dunklen und kalten Milieu nicht ausgesetzt. Ca. alle 1 -2 Meter sollte in den Wall ein ca. 1.20 m hoher Strauch gepflanzt werden. Dieser sollte möglichst einheimisch und standortgerecht sein. Diese Form der Benjes-Hecke schafft ein günstiges Mikroklima, zum einen durch die herabgesetzte Verdunstung im Schatten der Hecke, zum anderen durch die gute Nährstoffversorgung durch die Zersetzung des Schnittguts.